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Filmstill aus HEIMAT IST EIN RAUM AUS ZEIT: Eine komplett aufgerissene Straße. Im Hintergrund kahle Bäume und ein Windrad.

Mi 24.07.
19:00

Was bleibt? Biografien hinterlassen Spuren. Die Zeitläufte auch. Wie sich das eine zum anderen verhält untersucht Thomas Heise in HEIMAT IST EIN RAUM AUS ZEIT. Anhand von Dokumenten aus seinem persönlichen Archiv – Briefe, Fotografien, Schulaufsätze, Tagebucheinträge –, von ihm selbst aus dem Off vorgetragen und im Bild zu sehen, zeichnet er die Geschichte seiner Familie über vier Generationen zwischen Wien, Dresden und (Ost-)Berlin nach. Hinzu kommen aktuelle schwarzweiße Aufnahmen der in den Korrespondenzen erwähnten Orte und Landschaften, denen die Zeichen verschiedener Zeiten anzusehen sind: das Arbeitslager in Zerbst, ehemalige NVA-Kasernen, ein Lehrsaal an der Universität, Reihenhäuser in Mainz. Außerdem Erdverwerfungen, Risse im Asphalt, Haufen und immer wieder Bahnhöfe, Züge und Gleise. Erste Lieben, Väter, Mütter, Söhne und Brüder, die Deportation der Wiener Juden, Kriegstote in Dresden, Kunst und Literatur, DDR-Sozialismus und anständig bleiben – anhand von Fragmenten aus einem Speicher persönlicher Erfahrungen, sorgfältig ausgewählt und mit Lücken zusammengesetzt, erzählt Heise nicht weniger als die Geschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert. Ein großer Film, der bleibt. (Birgit Kohler)

Als läge das alles schon 2000 Jahre zurück – Thomas Heise im Gespräch mit Claus Löser

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